Güdan und seine zwei Kameraden sind Überlebende einer gepanzerten Infanterieeinheit, die bei einem Landungsversuch scheiterte. Die Landung auf einem Asteroiden war Teil eines der vielen vergeblichen Versuche, den Spacedome zu befreien. Die drei Soldaten in gepanzerten Gefechtsanzügen haben noch genug Delta-V, um den Spacedome anzusteuern, der zu dieser Zeit nur 200.000 km entfernt ist. Sie erreichen ihr Ziel nach einer Woche.
Zu dieser Zeit stehen die Menschen blauen Sektor des Spicaabschnitts gerade in einem schweren Abwehrkampf um das Kinderlager. Das Lager hat zwei Fluchttunnel, deren Ausgänge eigentlich gut verborgen sind. Aber im Lauf der vergangenen Wochen wurden die Fluchttunnel entdeckt. Die Nanokomplexe des ersten Kommandoknotens versuchen in einen Tunnel einzudringen, wo sie auf heftigen Widerstand der menschlichen Wachleute stoßen. Güdan und seine Kameraden können während ihres Anflugs das Flackern von elektrischen Entladungen sehen. Die Blitze sind Überschläge zwischen Hochspannungsgittern mit denen die Verteidiger versuchen, die interne Informationsverarbeitung der Nanokomplexe zu beschädigen, wenn diese beim Vorrücken zwischen die Elektrogitter in den Fluchttunneln kommen.
Die drei Soldaten verwenden die Reste ihres Manövriertreibstoffs, um Kurs auf das Gefecht zu nehmen. Die Nanos sind schon fast durch den Tunnel als Güdan und seine Kameraden in den Kampf eingreifen. Sowohl die dortigen Menschen, als auch die Nanokomplexe kämpfen mit primitiven Waffen. Anzüge und Waffen der gepanzerten Infanterie sind den Angreifern weit überlegen. Die Soldaten können schnell mehrere Angreifer zerstören und deren Vormarsch stoppen. Es gelingt, den Tunnel zu verbarrikadieren während die Soldaten die Nanos in Schach halten.
Die Nanokomplexe stürmen den anderen Tunnel und werden auch dort gestoppt. Die Munition der 3 Soldaten geht langsam zur Neige. Die Magazine von Hochgeschwindigkeitsdarts sind erschöpft. Es bleiben Granatwerfer, die eigentlich nicht für enge Umgebungen vorgesehen sind. Die Soldaten schießen Granaten in den Tunnel während der Ausgang von der Seite des Lagers verschlossen wird. Unglücklicherweise reißt dabei eine Granate ein zusätzliches Loch in eine Seitenwand.
Gemäß ihrer Programmierung, die dem Kriegsabkommen folgt, dürfen die Nanokomplexe die Struktur des Spacedomes nicht beschädigen. Sie brechen deshalb nie selbst Zugänge auf, sondern benutzen immer nur die bestehenden Korridore - oder Zugänge, wie die Beschädigung in der Wand, die andere verursacht haben. Die Nanos schalten sofort. Sie brechen ihren Angriff im Fluchttunnel ab und versuchen durch die beschädigte Wand zu kommen. Granaten können innerhalb des Lagers nicht verwendet werden. Die Railgun-Darts sind erschöpft. Es bleiben nur die primitiven Waffen der Bewohner. Viele sind geradezu mittelalterliche Hieb- und Stichwaffen, hergestellt aus Strukturelementen des Spacedomes mit denen die Menschen versuchen, die mechanische Struktur und die Informationsverarbeitung der Gegner zu zerstören. Sie tragen Schilde aus Wandplatten als Schutz gegen die Aktoren der Nanos.
Mit dieser Ausrüstung sind die Verteidiger hoffnungslos unterlegen. Menschen können zwar immer wieder Nanokomplexe im direkten Kampf besiegen. Das gelingt aber nur, wenn die Menschen deutlich in der Überzahl sind und es ist fast immer mit großen Opfern verbunden. Mindestens fünf gute Kämpfer sind notwendig, um einen Nano aufzuhalten. An der neu entstandenen Lücke in der Seitenwand des Kinderlagers stehen sich Mensch und Nano jetzt eins zu eins gegenüber. Die Menschen haben keine Chance. Sie werden von der Öffnung zurückgedrängt. Zwei Nanos fließen hindurch. Güdan kämpft in vorderster Front. Ohne Munition benutzt er nun auch die primitiven Waffen der Bewohner. Solange der gepanzerte Anzug Energie hat, schützt dieser gut gegen Aktoren der Nanos. Inzwischen läuft der Anzug auf Reserve. Die Energiezellen der anderen beiden Anzüge sind schon leer. Ohne moderne Waffen und ohne Energie ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Nanos die Oberhand gewinnen und das Lager stürmen.
Güdan umgeht die beiden eingedrungenen Nanos und versperrt die Lücke mit seinem mechanisierten Anzug. Er benutzt Signalfackeln um sich fest mit der Wand zu verschweißen. Für die Nanos gehört er damit zur Struktur des Spacedomes. Kein Nano kann mehr eindringen. Die zwei im Lager werden unter großen Verlusten neutralisiert. Damit ist der Angriff vorbei.
Die Nanokomplexe beenden den Kampfmodus. Viele Einheiten ziehen sich zu den Servicestationen zurück. Die anderen schalten in den Reparaturmodus und beginnen die ursprüngliche Struktur wiederherstellen. Die Nanos reparieren die beschädigte Wand gemäß ihrem Auftrag, den Spacedome zu schützen. Sie stellen Wandelemente in Autofabs her und bringen sie so gut wie möglich an. Güdan steckt immer noch in seinem unbeweglichen Kampfanzug fest. Es ist unmöglich ihn zu retten, ohne die Lücke zu öffnen und damit das Kinderlager wieder einem Angriff auszusetzen. Die Nanos würden sofort wieder in den Kampfmodus wechseln.
Asram Güdan stirbt durch die Schweißflamme eines Nanos. Die Wand mit seinem Leichnam, sein Anzug, die Halle des Kinderlagers und die umliegenden Räume werden einige Jahre später bei der Befreiung der letzten Überlebenden durch eine nukleare Explosion ausgelöscht.
Eine Holoinstallation nahe der Blackstar-Hall erinnert heute an die Ereignisse. Man findet sie auf dem Rundgang durch die Gedenkstätte kurz hinter der Statue von "Gee", die meistens wesentlich mehr Aufmerksamkeit erhält.
http://jmp1.de/h2722
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