Die Station ist mindestens 30 Millionen Jahre alt. Ihre Herkunft ist unbekannt. Die Neosozialisten im Weltrat verhindern, dass die Station untersucht wird. Die Station wird unter Quarantäne gestellt und später zerstört.
Eine Wartungseinheit entdeckte die Mondstation auf einer Routinestreife. Die Station war von der Erde aus nicht sichtbar in die Wand des Kraters Kopernikus eingelassen. Die zwei Techniker der Wartungseinheit fotografierten nur kurz den Eingang und meldeten die Entdeckung in ihrem Routinebericht. Weder sie noch ihre übergeordnete Stelle erkannten die Tragweite der Entdeckung. Alle Beteiligten nahmen an, dass die Station ein Relikt einer geheimen Mondoperation irgendeiner irdischen Macht im frühen 22. Jahrhundert sei. Die Information wurde als Kuriosität abgelegt und für eine spätere Untersuchung vorgemerkt. Erst bei einem Review des Berichtsjahres durch einen Praktikanten 6 Monate später, fielen Ungereimtheiten auf. Es dauerte weitere 6 Wochen bis eine kurze Überprüfung finanziert und eingeplant werden konnte, die den fremden Ursprung verifizierte. Eine darauf folgende weitere Expedition mit 8 Teilnehmern machte rund 10.000 Bilder, 150 Stunden Filmaufnahmen, seismische und radiologische Untersuchungen. Die Daten dieser Expedition wurden von der Raumpatrouille beschlagnahmt, bevor sie in das Netz gelangten und vermutlich später vernichtet.
Eine Nachrichtensperre unterdrückte die Entdeckung weitgehend. Der Weltrat beschloss in nicht öffentlicher Sitzung, dass die Station nicht angetastet werden dürfe. Die offizielle Erklärung war, dass eine gründliche Untersuchung erst nach behutsamer Vorbereitung der Bevölkerung vorgenommen werden könne, um die angespannte politische Situation zwischen Neosozialisten und Expansionisten nicht weiter zu belasten. Darüber hinaus befürchtete man, dass eine übereilte Untersuchung unwiederbringliche Werte zerstören könne, während "die Station ja nicht davon liefe".
In den folgenden 30 Jahren gab es mehrere Versuche im Weltrat, wie auch von Einzelnen, die Mondstation zu untersuchen, bzw. zugänglich zu machen. Die parlamentarischen Versuche standen aus verschiedenen Gründen unter einem unglücklichen Stern. Teilweise wurden Diskussionsanträge aus persönlichen Gründen zurückgezogen, teilweise aus ungünstigen Mehrheitsverhältnissen heraus nicht zugelassen. Der gesamte Komplex war ab 2192 als geheim eingestuft und der fragliche Abschnitt des Kraterrands 2195 zum militärischen Sperrgebiet erklärt worden. Die Raumpatrouille verhinderte 3 Versuche in das Sperrgebiet einzudringen; einen davon 2219 mit Waffengewalt und tödlichen Folgen für die Passagiere des eingedrungenen Shuttles.
Im Jahr 2228 gingen Bilder der Anlage durch die Presse, die offensichtlich von der ersten Überprüfungsmission stammten. Die Berichte erregten großes Aufsehen und brachten eine Gesetzesinitiative in Gang, die obwohl von 2230-2232 auf Eis gelegt, sogar als politisches Ziel in den Koalitionsvertrag 2236 aufgenommen wurde. Leider wurde die Anlage noch im gleichen Jahr durch eine nukleare Explosion vollständig zerstört. Der Anschlag wird neosozialistischen Splittergruppen zugeschrieben, wurde aber nie aufgeklärt. Die Explosion löschte die Station vollständig aus. Es wurden keine bedeutenden Trümmer gefunden. Das gesamte Stationsmaterial war in Bruchstücke unter 50 Mikrometer zerborsten. Dieser Umstand und die bei der Explosion freigesetzte spektrale Energieverteilung lassen vermuten, dass die verwendete Nuklearwaffe irdischer Herkunft einen stationseigenen Mechanismus auslöste, der alle Spuren beseitigte. Untersuchungen der Reste lieferten keine neuen Erkenntnisse. Die Station war offensichtlich aus Mondmaterial gebaut worden und beherbergte ca. 1500 t Geräte aus verschiedenen Leichtmetallen, Keramikverbundstoffen und wenigen Metallkomponenten.
Der Infoblock wurden nach Ablauf von 50 Jahren freigegeben, darunter auch die Aufnahmen der ersten Überprüfungsmission und Hintergrundinformationen der Raumpatrouille, die das von ihr überwachte Objekt anscheinend entgegen den Anweisungen gut dokumentierte. Die Daten der einzigen richtigen Untersuchungsexpedition waren nicht erhalten. Aus den verfügbaren Informationen und Resten konnten keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden. Die Bilder zeigten typische Anlagen einer Forschungsstation, geschaffen für einen atmosphärenlosen Mond. Die Anlagen machten einen sehr fortgeschrittenen Eindruck und konnten nur zum Teil identifiziert werden. Es sind weder Detailaufnahmen, Tiefenscans, noch heute übliche Technologieanalysen erhalten. Theoretische Grundlagen und formale Vorgehensweisen der minimalinvasiven Fremdtechnologie-Reaktionsdiagnostik wurden erst während des ersten Aufbruchs ab 2530, also 300 Jahre später, entwickelt.
http://jmp1.de/h2190
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