2691 Neue Untersuchungen zeigen, dass etwa ein Zehntel der irdischen Mikrofauna außerirdischen Ursprungs ist.

Neue Untersuchungen zeigen, dass etwa ein Zehntel der irdischen Mikrofauna außerirdischen Ursprungs ist. Die fremden Lebewesen wurden im Lauf der letzten 200 Jahre unbeabsichtigt eingeschleppt. Viele fremde Organismen haben wegen ihrer inkompatiblen Biologie keine natürlichen Feinde. Sie können sich deshalb gut vermehren, stellen aber andererseits auch keine Gefahr dar.

Vor allem dort, wo sich Biofilme bilden und auf Oberflächen ist der Anteil der außerirdischen Lebensformen besonders hoch. In der Flora und im Erdreich ist er dagegen vernachlässigbar.

Es gibt zellähnliche Formen, von Bakterien und Einzellern bis zu Mehrzellern, Pilzen und Kleinstlebewesen. Daneben gibt es aber auch auf der Erde ursprünglich nicht bekannte Mikro-Lebensformen: zellwandlose freie selbstreplizierende Makromoleküle, Archaeen-ähnliche Organismen, Semibioten, die eher belebte Materie sind, als Lebensformen, sich aber fortpflanzen. Es gibt Mikroben von Exobiologien, die mit der irdischen DNA kompatibel sind. Ein geringerer Anteil basiert auf inkompatiblen Proteinsystemen von Aminosäuren, aber mit anderer Makroordnung. Und es gibt ganz fremde Informationsträger und Replikationsmechanismen.

Besonders erwähnenswert sind Morphzeller von Kofu (die sich zu verschiedenen makroskopischen Lebewesen zusammenschließen und dann wieder in Einzelarchaee trennen können), Extremophile aus vielen Quellen (die an manchen Schwarzen Rauchern der Tiefsee ein Drittel der Biomasse ausmachen), sog. Rostwürmer (eigentlich bakterienähnliche Einzeller, die von der Energie der Eisenoxidation leben und dafür das Rosten von ungeschütztem Eisen katalysieren), androidale Bakterien (die anorganische Makromoleküle in ihre Struktur einbauen um Nanoprozessoren zu synthetisieren, Herkunft unbekannt).

Einige parasitäre und symbiotische Lebensformen leben mit irdischen Mikroben zusammen. Dazu gehören auch Tamartaee, hocheffiziente biochemische Zellkraftwerke von Chulu. Es gibt Versuche, mittels Genmodifikation menschliche Mitochondrien durch Tamartaee zu ersetzen. Man verspricht sich davon eine deutliche physische Leistungssteigerung. Das ist aber noch ein weiter Weg.

2305 Die Onong-Medaille der Numerik wird verliehen an Ghaassedak Jelveh

Die Onong-Medaille der Numerik wird verliehen an Ghaassedak Jelveh für die Reduzierung des Bui-Attraktors im Falle bilateraler Optimierung mit unscharfen Randbedingungen. Ab 2299 werden viele Verhandlungen durch den daraus abgeleiteten Jelveh-Generator abgekürzt. Anfangs vor allem mikroökonomische Preis/Lieferantenverhandlungen, später auch in der politischen Domäne.

Das Jelveh-Theorem liefert Lösungen für den chaotischen Bui-Attraktor (nach Bui Lam: Wirtschaftsnobelpreis 2113 für seine grundlegenden Beiträge zur Spieltheorie und der symbolischen Metrik). Die praktische Umsetzung des Jelveh-Theorems ermöglicht die Berechnung eines optimalen Verhandlungsergebnisses auch unter nicht-quantifizierbaren Randbedingungen. Die dabei eingesetzte Software, der sog. Jelveh-Generator, verwendet G(iant)-Data Verfahren und Cymbolik, chaotische symbolische Mathematik (Yang 2215).

 Die Onong-Medaille (offizieller Name: International Commendation for Outstanding Numerical Solutions) wird alle zehn Jahre für die drei wichtigsten algorithmischen Lösungen der vorangegangenen Dekade vergeben. Sie wurde gestiftet von Gegda Onong, Unternehmerin und Autorin des Bestsellers "The Relevant Organisation". Trivia: eine Bedingung für die Verleihung des Preises ist, dass der/die Preisträger in ihrer Preisrede die Formulierung "Theory is nice, but…" verwenden müssen.

2295 Markteinführung der Eosix-Genvorlage, einer weiterentwickelten Version der beliebten BRAIN Gen-Modifikation

Markteinführung der Eosix-Genvorlage, einer weiterentwickelten Version der beliebten BRAIN Gen-Modifikation. Eosix integriert die kognitiven Fähigkeiten von BRAIN, vor allem schnelle Auffassungsgabe und frühere geistige Reife, mit den Schlaf-reduzierenden Eigenschaften von Eos6.

Eosix, Eos-IX: von Eos, der Göttin der Morgenröte und IX, röm. 9 (für Eos Version 9), nicht zu verwechseln mit Eos6 (Eos Version 6). Die Eos-Vorlagen reduzieren die Schlaf-Zeiten deutlich. Sie sind seit 80 Jahren verfügbar, hatten anfangs (bis Version 4) aber Nebenwirkungen, die medikamentös kompensiert wurden.

Menschen mit Eos-Genen kommen langfristig mit nur 4 h Schlaf aus (ab Eos6). Eos setzt dafür an vielen Stellen an. Einige Mechanismen, die bei Basis-Genen vor allem im Schlaf ablaufen, werden auch zu Wachzeiten aktiv. Dazu gehören Muskelwachstum bzw. Reparatur und enzymatische Reinigung von Neuronen. Ganz neu ist die Ausbildung des Infrakortex im Gehirn, der durch eine Vorverarbeitung die Reorganisation von Information im Gehirn beschleunigt und dabei zusätzlich die Assoziationsfähigkeit anhebt. Ein bewährter Genkomplex aus der Alpha-Serie organisiert eine generelle Entlastung des Blutkreislaufs durch niedrigere Herzfrequenz und Blutdruck auch zu Wachzeiten, ein anderer die beschleunigte Regeneration des Kreislaufs im Schlaf. Eos6 ist sehr ausgereift und wird als nebenwirkungsfrei empfunden.

Die Wechselwirkungen von Eos und BRAIN im kognitiven Bereich erschwerten lange eine Kombination beider Modifikationssets. Mit der nun gelungenen Synthese von Eos und BRAIN ist eine Genvorlage verfügbar, die Lernen beschleunigt, den IQ moderat anhebt und gleichzeitig lebenslang den Schlafbedarf reduziert.

Die ideale Grundlage für das Leben im 24. Jahrhundert. Moderne Menschen lernen früher und wesentlich mehr als 300 Jahre zuvor. Sie sind mit 14 erwachsen und wählen ihre Berufe. Bei den üblichen 20 Wachstunden pro Tag bleibt neben einer Duoyang-geprägten Arbeitswelt noch genügend Zeit für Familie und Freizeit.

2685 Mit der Fertigstellung der Mars Ring Bahn wird der Marsring vollendet.

Mit der Fertigstellung der Mars Ring Bahn (MaGNet: Mars Geostationary Network) wird der Marsring vollendet.

3 Aufzüge verbinden die Oberfläche mit dem geostationären Ring. Auf dem Ring befinden sich mehrere wichtige industrielle Knotenpunkte des mittleren Systems.

2726 Entdeckung einer friedlichen, nicht expansiven Nanitenzivilisation

Entdeckung einer friedlichen, nicht expansiven Nanitenzivilisation, die sich über mehrere Sonnensysteme erstreckt.

Sie bevölkern rohstoffarme Systeme ohne bewohnbare Planeten. Die meisten Völker bekämpfen Mech-Zivilisationen (Roboter und Naniten), um deren Ausbreitung zu verhindern. Dabei treten eigenständige Mechs nur selten auf. Wie bei den Menschen im Solsystem kommt es in der Frühzeit der KI-Entwicklung zu Unfällen mit wilden Mechs, Rouge-KI und Computronium-Minds, die sich oft unkontrolliert ausbreiten. Deshalb werden fast überall schon während der Entwicklung von KI und anderen autonomen Systemen Beschränkungen eingeführt, die eine selbständige Ausbreitung verhindern sollen. Letztlich entstehen so nur wenige eigenständige Mech-Zivilisationen. Die, die dann doch auftreten, werden sehr stark bekämpft, manchmal sogar von Koalitionen verschiedener Völker.

Im aktuellen Fall ist bekannt, dass wenigstens Interia als lokale Ordnungsmacht versucht hatte die Naniten zu zerstören. Die Naniten sind sehr zurückhaltend und vermeiden alle Kontakte. Sie expandieren nicht und lassen sogar Inspektionen ihrer Systeme zu. Sie wehren sich aber mit überragenden Fähigkeiten, wenn sie angegriffen werden. Es gibt Hinweise auf mehrere solcher Angriffe im Lauf der Jahrtausende, die alle erfolglos blieben. Irgendwann haben die umliegenden Völker aufgegeben und ihre Präsenz akzeptiert.

2392 Neue Techniken der sog. Reflexmemetik machen chemische Narkose und Betäubung überflüssig

Neue Techniken der sog. Reflexmemetik machen chemische Narkose und Betäubung überflüssig (Apathischen Analgesie).

Manche Menschen konnten mit Hilfe von Autosuggestion Schmerz unterdrücken. Schon seit langer Zeit war vermutet worden, dass jeder Mensch Schmerzen bewusst ausschalten und beherrschen kann. Aber nur Einzelne erreichten zufriedenstellende Resultate und auch nur nach längerem Training. Der Mechanismus war damals nicht wissenschaftlich nachvollziehbar. Es gab zwar viele Anleitungen, aber bei jedem Menschen funktionierte Autosuggestion zur Schmerzunterdrückung etwas anders. Jeder musste die Techniken selbst für sich entwickeln.

Mit der Entwicklung der induzierten apathischen Analgesie kann nun tatsächlich jeder Mensch sehr schnell von Schmerzen freigestellt werden und trotzdem bei vollem Bewusstsein bleiben. Apathischen Analgesie beruht auf Techniken aus der Memetik-Forschung (Reflexmemetik). Das menschliche Gehirn kann durch geeignete Signale (optische, akustische und taktile) in einen schmerzunempfindlichen Modus versetzt werden. Die Signalfolge ist individuell verschieden. Sie wird durch Tests und im Verlauf der Behandlung adaptiv ermittelt. Bei operativen Eingriffen ist apathischen Analgesie ebenso zuverlässig, wie chemische Anästhesie.

Die Anwendung solcher reflexmemetischer Manipulation ist in den meisten Gesellschaften gesetzlich geregelt und nur in besonderen Fällen, z.B. zur medizinischen Anwendung, zugelassen. Reflexmemetik kann auch mit schädlicher Wirkung eingesetzt werden. Aber normalerweise sind alle Menschen durch ihre Neuroimplanatate geschützt. Für die apathische Analgesie müssen die Schutzfunktionen natürlich deaktiviert werden.

2397 Inbetriebnahme des Billion Square Kilometer Optical Network Terrestrial Planet Cartographer

Inbetriebnahme des Billion Square Kilometer Optical Network Terrestrial Planet Cartographer (BSON-TPC, kurz: Bison) mit einer interferometrischen Ausdehnung von 10 Mio. Kilometern und einer effektiven Fläche von 80 Mio. Quadratkilometern. Geplant ist ein späterer Ausbau auf 1 Milliarde Quadratkilometer Fläche.

Bison ist in der Lage extrasolare Planeten in 30 Lj. Entfernung mit 10 km Auflösung zu kartographieren. Das reicht im Allgemeinen nicht, um Strukturen intelligenten Lebens zu entdecken, aber Kontinente, Land- und Wasserflächen und Wolkenformationen sind deutlich zu erkennen.

Die Beobachtungen im Lauf der nächsten Jahrzehnte bieten aber einige Überraschungen. Der aufgrund der Hinweise des Kaio-Schiffes vermutete Planet bei Ross 614 erweist sich als Asteroid von Vesta-Größe. Auf einem Planeten von Gliese 581 gibt es eine (unerklärliche) tektonische Aktivität, die 50 km große Strukturen periodisch im Ozean auftauchen und versinken lässt. In dem System, das 100 Jahre später als Artu bekannt wird, existieren im interplanetaren Raum technische Einrichtungen bis zu 100 km Größe.

2204 Entdeckung der tetrachromaten Hirnareale beim Menschen.

Entdeckung der tetrachromaten Hirnareale beim Menschen. Beginn der Nutzung mittels Neuroimplantat ab 2207. Schon um 2215 ist die neue Farbe "brisk" (und all ihre Mischungen mit blau, grün und rot) nicht mehr aus dem Alltagsleben wegzudenken.

Neurowissenschaftler entdecken, dass fast alle Menschen die Fähigkeit zur Verarbeitung von vier Grundfarben haben. Die Fähigkeit vier Grundfarben zu unterscheiden ist von vielen Tieren bekannt (Tetrachromatie). Dazu werden vier Typen von Rezeptoren und die Verarbeitung im Gehirn benötigt. Beim Menschen ist anscheinend ein Rezeptortyp im UV-Bereich evolutionär verloren gegangen.

Tatsächlich finden sich bei manchen Menschen noch Reste auf dem X-Chromosom. Die Signale werden aber nur bei sehr wenigen Menschen richtig verarbeitet. Obwohl die Rezeptoren fehlen, sind die verarbeitenden Hirnareale auch bei den meisten unmodifizierten Menschen noch vorhanden. Sie können über Neuroimplantate aktiviert werden, so dass man nun nahes UV als Farbe sieht.

Die meisten Menschen leben durch ihre Implantate ständig in erweiterter Realität (Augmented Reality). Die KI der Implantate blendet virtuelle Objekte ein, unterstützt mit Kontextinformationen und modifiziert selbständig Dinge, die Menschen nicht sehen wollen oder sollen (Meme-Filter, Kinder-Comps). All diese Anzeigen verwenden nun auch die vierte Grundfarbe, was zu einem viel reichhaltigeren Farbempfinden führt.

2410 Astronomische Präzisionsmessungen des Giant Gravitic Inferometer Arrays bestätigen die CBM Theorie der Kosmologie

Astronomische Präzisionsmessungen des Giant Gravitic Inferometer Arrays bestätigen die CBM Theorie der Kosmologie (Communicating Bubble Multiverse). Damit wird die kosmische Inflation erklärt und die QLC Urknall-Theorie widerlegt.

Im Spektrum von akustischen Resonanzen im Gravitationswellenhintergrund findet sich der Beweis dafür, dass unser Universum die Hülle einer 4-dimensionalen Blase ist, die von anderen Universen mit Raumzeit angefüllt wird. Die Daten zeigen eine Asymmetrie, die auf eine 4-dimensionale Öffnung zu anderen Universen hinweist.

Der aktuelle Durchmesser unseres Universums ist 490.000 (+/- 10.000) Mal größer, als der sichtbare Bereich. Damit beträgt das Volumen des Universums annähernd 10^50 Kubik Lichtjahre. Wir befinden uns nur etwa 5x10^15 Lichtjahre von der Öffnung entfernt, also "relativ nahe". Trotzdem ist die Öffnung natürlich unerreichbar. Sie ist 45.000 Durchmesser unseres sichtbaren Bereichs entfernt. Die Inflation wurde hervorgerufen durch einen besonders schnellen initialen Raumzeit-Strom.

Die Frage bleibt, warum die Raumzeit von einem Universum zum anderen fließt und wie schnell sie wieder abfließen kann. Da die Inflation nur 10^-30 Sekunden dauerte, liegt die Vermutung nahe, dass eine mögliche kosmische Deflation genauso schnell gehen könnte, d.h. das Multiversum kann unserem Universum seine Raumzeit von einem Moment auf den anderen entziehen.

2547 Erster Kontakt mit T’k’t‘ca einer nahen Methan-Atmer-Zivilisation

Erster Kontakt mit T’k’t‘ca einer nahen Methan-Atmer-Zivilisation in 43 Lj. Entfernung von der Erde. 2551 Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

Die Biologie der T’k’t‘ca beruht auf einer Methan-Ammoniak Chemie. Sie bewohnen typischerweise Gasplaneten wie Neptun, die aber wesentlich wärmer und gemäßigter sein müssen, sog. kleine Jupiter. Die Vielfalt unter Methan-Atmern scheint etwas geringer zu sein, als unter Sauerstoff-Atmern. Trotzdem gibt es große Methan-Zivilisationen, deren Lebensräume sich mit unseren überlappen.

Kontakte sind selten, da es wenige Anknüpfungspunkte gibt. Methan- und Sauerstoff-Zivilisationen interessieren sich für ganz verschiedene Systeme. Es gibt nur wenig Handel. Technische Güter sind meist nicht kompatibel, da sie für andere Temperaturbereiche und Umweltbedingungen bestimmt sind. Austausch biologischer und biochemischer Güter ist nur selten sinnvoll. Man nimmt die Aktivitäten der anderen zwar wahr, geht sich aber meistens aus dem Weg.

2165 Yksityiskohta World Jam

Yksityiskohta World Jam, erster globaler Con der Yksityis-Bewegung, genannt "YZero Con"

Der V-Con ist eine virtuelle Zusammenkunft von Yksityis-Anhängern. Im Folgenden als jährliche Veranstaltung mit stark wachsenden Teilnehmerzahlen. 2165: 20.000, 2170: 1 Mio. 2180: 20 Mio. Yksityiskohta (auch Yksityis, Eeqsitis) ist der Glaube an den Einzelnen, das Individuum und an das Entstehen des Gemeinwohls aus vielen Beiträgen von selbständigen Individuen. Der Glaube an das Jetzt und an den Lohn durch Arbeit, bzw. Lohn von der Natur durch Sorge für die Natur.

Entstanden ist Yksityis in Nordeuropa während des Crashs. Die Länder Nordeuropas gehörten Mitte des 21. Jahrhunderts zu den am höchsten entwickelten Gebieten der Erde. Sie waren deshalb besonders stark vom Ausfall der Technik betroffen; und vom harten nördlichen Klima, das plötzlich wieder eine zentrale Rolle spielte. Als große Organisationen, einschließlich der Kirchen, nicht helfen konnten, konzentrierten sich die Menschen auf sich selbst und ihre eigenen Fähigkeiten.

Damit verstärkte sich im Norden Europas ein seit der Jahrtausendwende wachsender Trend zur Abwendung von den organisierten Religionen. Viele Menschen finden in Yksityis eine neue spirituelle Heimat, die zu ihrer neuen Lebenswirklichkeit besser passt, als die Buchreligionen. Wichtige Elemente sind Selbstregulierung (Homöostase) und Selbstorganisation in lernfähigen Systemen. Es gibt Einflüsse der Gaia-Hypothese, von Naturreligionen, Shintoismus (Diesseitsbezogenheit, Kami in allen Dingen) und - bei besonders engagierten Gläubigen - dem Schamanismus.

Die Dynamik geht von der Basis aus und nicht von Organisationen oder Vordenkern. Nach den schmerzhaften Erfahrungen des Crashs hat der Glaube an Autoritäten gelitten. Viele Gemeinschaften mussten sich selbst helfen. Sie waren dabei in den ersten Jahren angewiesen auf das, was die Natur bot. Der Begriff Natur, der Mitte des 21. Jahrhunderts zum Synonym für bedrohte Umwelt geworden war, änderte sich wieder zur Lebensspenderin (Gaia, Muttererde).

Der westliche Trend zur Individualisierung und zur individuellen Freiheit bekam neuen Raum als die Durchsetzungsfähigkeit von Staaten abnahm. Auf der organisatorischen Ebene bedeutet Yksityis Dezentralisierung und Subsidiarität, mit der Betonung von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Darin drücken sich Verhaltensweisen aus, mit der eine ganze Generation aufgewachsen ist, als Probleme selbst oder in kleinen Gruppen gelöst werden mussten. Der Ansatz führt auch zur Ablehnung von Fremdsteuerung und Kontrolle, sowohl staatlicher, als auch gesellschaftlicher und religiöser Organisationen.

Yksityis hat auch eine starke technische Komponente, die sich in Eter-Technologien wiederfindet.

2281 Entwicklung des Gedankenabstraktums

Entwicklung des Gedankenabstraktums (Mind State Abstract) als interaktive Nachricht. Das Abstraktum wird vor allem zur Kommunikation im Sonnensystem eingesetzt, wo die Lichtgeschwindigkeit Dialoge verhindert.

Das Gedankenabstraktums ist eigentlich ein unvollständiger Abzug des Bewusstseins. Es ist nicht geeignet als Grundlage für eine KI. Im Gegensatz zum Upload-Prozess, wird das Abstraktum aber nicht-destruktiv hergestellt. Es dient als Verhaltensschablone für eine KI-Simulation. Da das Gedankenabstraktum Meinungen und Verhaltensweisen des Originals enthält, kann es einen interaktiven Gesprächspartner darstellen, der so wie das Original reagiert und argumentiert, ohne selbst Bewusstsein zu empfinden.

Es dauert 30 Jahre, bis die komplexe Technologie kommerziell eingesetzt werden kann. Um das Jahr 2310 kann man ein Gedankenabstraktum etwa zum Preis eines persönlichen Besuchs versenden. Allerdings reist das Abstraktum als Datenpaket viel schneller, mit Lichtgeschwindigkeit. Die Empfangsseite braucht eine KI-Simulation, die das Abstraktums interpretiert und interpoliert. Die Interaktion des Abstraktums mit dem Empfänger wird typischerweise als Slink zurück geschickt.

Das Gedankenabstraktum ist nur ein interaktiver Gesprächspartner. Es hat keine Eigeninitiative wie Menschen und bewusste KI. Aber es spart zeitraubende Reisen in Fällen wo Interaktion und Diskussion zwischen weit entfernten Gesprächspartnern notwendig ist.

2201 Duoyang verändert die Arbeitswelt

Duoyang, eine Lebensweise bei der Menschen zwischen mehreren Tätigkeitsfeldern wechseln, verändert die Arbeitswelt. Duoyang steigert nicht nur die Zufriedenheit (Sumak Kawsay), sondern auch die Produktivität um 10 - 20%.

Duoyang ist eine moderne Adaption der Work-Sharing Welle des späten 21. Jahrhunderts in Verbindung mit Elementen der Queuing-Theorie. Der Ursprung des modernen Duoyang liegt in Singapur und Indonesien um ca. 2170. Die fünf Regeln des Duoyang werden 2173 fixiert. Für einige Jahre ist Duoyang ein Standortvorteil für Early-Adopter Gemeinschaften und Staaten. Es verbreitet sich innerhalb einer Generation über Südostasien.

Der Durchbruch kommt 2195 durch die australische Reality-Slink-Soap "Duoyang Jiating" (Slink = Sensory Link über Neuroimplantate), die sehr erfolgreich in Americas und Eurasien läuft. Auf dem Höhepunkt der Serie unterstützt die Produktionsfirma die Vermarktung durch einen Memeplex, der sich vor allem auf Duoyang konzentriert. Die Vorteile für Menschen und Unternehmen sind tatsächlich unbestreitbar.

Um 2200 ist Duoyang im Mainstream angekommen. Bemerkenswerte Varianten sind 3-Regel-Duoyang, eine Art back-to-the-roots Bewegung, und Highyang, bei dem nicht nur das Arbeitsumfeld, sondern alle Lebensbereiche gewechselt werden. Highyang ist vor allem in Japan verbreitet.

2338 Automatische Tankstationen im Asteroidengürtel bauen selbständig Filialen

Mehrere automatische Tankstationen im Asteroidengürtel unter KI-Steuerung bauen selbständig Filialen auf anderen Asteroiden. Durch die Ligaflotte unterbunden.

Dabei aktive Gegenwehr der Anlagen. Manche KI können fliehen und verwenden dabei sehr weitentwickelte Infiltrationstechniken. Einige werden nie aufgespürt.

2753 Entdeckung der Qi, einer KI-Zivilisation im Solnet

Entdeckung der Qi, einer KI-Zivilisation im Solnet, dem verteilten, öffentlichen Netzwerk des Solsystems. 2758 Aufnahme diplomatischer Beziehungen und Abschluss eines Freundschaftsvertrag zwischen der solaren Koalition und den Qi.

Bei Qi handelt sich um Netzleben in einem virtuellen Ökosystem mit einer Bevölkerung von bewussten KI-Wesen. Qi liegt nicht direkt im Solnet auf lokalisierten Verarbeitungsknoten, wie andere Simulationen, sondern es besteht aus den komplexen Amplituden des Informationsrauschens im Solnet. Letztlich nutzen die Qi mit ihrem Ökosystem nur die Blindleistung im Solnet.

Die Qi waren sich dessen nicht bewusst. Sie können nur begrenzt die Schwingungszustände beeinflussen aus denen sie bestehen. Sie sind deshalb nicht in der Lage auf die reale Information im Solnet zuzugreifen oder diese zu zu manipulieren. Mit anderen Worten: die Qi stellen keine Gefahr dar. Umgekehrt ist das Schwingungsverhalten des Solnet nicht ohne große Strukturanpassungen zu ändern. Ob Qi sich selbst entwickelt hat oder eingefügt worden ist, bleibt unklar. Tatsache ist, dass in Qi Evolution stattfindet.

2250 Nach einer 20-jährigen Wachstumsphase stürzt die Weltwirtschaft in eine schwere Krise

Nach einer 20-jährigen Wachstumsphase stürzt die Weltwirtschaft in eine schwere Krise. Das Sozialprodukt schrumpft binnen eines Jahres um 20 %.

Die Krise begünstig den Aufstieg der Weltbruderschaft und führt zum zweiten amerikanischen Bürgerkrieg.

2214 Entwicklung von Memetik-Techniken für Tiere

Entwicklung von Memetik-Techniken für Tiere. Mit KI-Unterstützung erzeugte Signale auf mehreren Sinneskanälen wirken auf die Informationsverarbeitung im Tiergehirn ein. Damit können Menschen effizienter mit Tieren kommunizieren.

Gleichzeitig interpretiert eine KI das Feedback und "übersetzt" Verhalten und Signale in menschliche Sprache. Die bessere Verständigung löst das alte auf Befehl und Konditionierung basierende Verhältnis zwischen Mensch und Tier ab. Entwickelt zunächst für einige Hunderassen und Primaten, später auch für viele andere Arten.

Vergleichbare Techniken wirken auch auf Menschen. Ihre Anwendung ist meistens jedoch verboten und wird normalerweise auch von handelsüblichen Meme-Filtern blockiert.

2750 Argus, ein elektromagnetisches Teleskoparray geht nach 45 Jahren Bauzeit in Betrieb

Argus, ein elektromagnetisches Teleskoparray im intergalaktischen Leerraum, effektiv 4000 Lj. über und unter den Außenbereichen der galaktischen Scheibe, geht nach 45 Jahren Bauzeit in Betrieb.

Tatsächlich besteht Argus aus einer Lichtjahre großen Reflektor-Phalanx außerhalb der galaktischen Scheibe und zentral positionierten Observatorien in denen Daten gesammelt und korreliert werden. Das Auflösungsvermögen von Argus erlaubt es, Sonnensysteme in anderen Galaxien zu untersuchen, allerdings nur mit der Verzögerung durch die Lichtgeschwindigkeit.

Argus wird auch für die Beobachtung unserer eigenen eingesetzt, vor allem für astronomische und historische Untersuchungen. Als Instrument für taktische Aufklärung ist Argus aufgrund der Licht-Verzögerung nicht praktikabel.